Die Navigation bei Saugrobotern lässt sich selbstverständlich nicht mit einem herkömmlichen Staubsauger vergleichen, bei dem der Nutzer vorgibt, an welchen Stellen gesaugt werden soll oder welche Bereiche der Reihe nach gereinigt werden. Ein Roboterstaubsauger agiert auf den ersten Blick völlig eigenständig, ohne direktes Eingreifen oder Lenken durch den Anwender. Das ist jedoch nur möglich, wenn entsprechende Sensoren und Technologien verbaut wurden.
Ein Saugroboter kann ergo nur so navigieren, wie es die Ausstattung zulässt. Sensoren unterschiedlicher Bauweise beziehungsweise mit unterschiedlichem Fokus sind eine Variante. Doch moderne und smarte Geräte verfügen, je nach Modell, auch über Kameras oder navigieren via Laser-Technologie.
So navigieren Saugroboter
Damit sich ein Roboterstaubsauger oder auch ein Saugroboter mit Wischfunktion in einem Raum selbst navigieren kann, braucht das Gerät Sensoren und andere Elemente, um sich zu orientieren. Angefangen vom Mobiliar über die Türschwellen oder Teppichkanten bis hin zu Stromkabeln oder auch herumliegende Spielsachen der Kinder: Was Menschen ganz einfach mit ihren Augen erfassen können, schafft der kleine smarte Haushaltshelfer über seine Ausstattung.
Entsprechend der vom Hersteller umgesetzten Bauweise inklusive der jeweiligen Ausstattung navigieren Saugroboter üblicherweise nach den vier nachfolgend aufgeführten Prinzipien:
- Chaosprinzip: Bei diesem Navigationsprinzip hat der Roboter de facto keinen Plan, sondern fährt kreuz und quer durch den Raum. Erst beim Zusammentreffen mit einem Hindernis ändert er die Richtung und reinigt dabei den Boden. Ist sein Akkuladestand nahezu aufgebraucht, navigiert er sich selbstständig zurück zur Ladestation. Das klingt easy, kann aber in großen Räumen schlussendlich ein Problem werden. Denn mitunter ist der Saugroboter nicht immer in der Lage, diesen Weg noch zurückzulegen oder er findet seine Ladestation einfach nicht mehr.
- Gyroskop-Navigation: Nach diesem Prinzip navigieren sich jene Saugroboter, die eine gewisse Merkfähigkeit aufweisen. Der smarte Haushaltshelfer ist bei dieser Bauweise in der Lage, sich die Anzahl der Räderumdrehungen zu merken, die er benötigt, um von seiner Ladestation beispielsweise bis zum nächsten Hindernis zu kommen. Dadurch fährt er in der Regel relativ geradlinig und weiß daher auch, wo er bereits war. Schwierigkeiten haben solche Modelle allerdings dann, wenn sie zum Beispiel eine Teppichkante überfahren müssen, die sie nicht mühelos schaffen. Kommt es an dieser Stelle dazu, dass die Räder einmal durchdrehen, bevor sie wieder Gripp haben, nutzt die ganze Merkfähigkeit der Radumdrehungen wenig.
- Kamera Navigation: Bei einem Saugroboter mit entsprechender Kamera-Ausstattung erfasst das Gerät den Raum de facto sehend. Hier braucht es also keine Berührungssensoren, um den Roboter in eine andere Richtung zu lenken. Stattdessen navigiert er sich recht präzise um die Hindernisse herum, die er über die Kamera wahrnimmt. Ein großer Vorteil bei diesen Robotermodellen liegt aber auch in der Möglichkeit, via App die Route auf einer Karte festzulegen. So folgt der Saugroboter treu und zuverlässig der Karte und kann dann auch gezielt in einzelnen Räumen eingesetzt werden. Etwas nachteilig bei der Kamera-Version ist jedoch, dass der Robotersauger immer gute Lichtverhältnisse braucht. Ist es zum Beispiel aufgrund eines Gewitters überraschend dunkel im Raum, kann es mitunter zu schlechteren Reinigungsergebnissen führen.
- Laser Navigation: Ein Saugroboter, der mit der Laser-Technologie arbeitet und sich damit navigiert, gehört derzeit zu jenen Modellen, die als besonders innovativ und smart gelten. Über den Laser nimmt der Roboter seine Umgebung wahr, misst genau aus, wie weit das nächste Hindernis oder auch die Wand entfernt sind, und erstellt sich selbst seine Karte, über die er selbsttätig die Route abfährt.
Saugroboter Navigation – was ist zu empfehlen?
In erster Linie kommt es bei der Wahl eines passenden Saugroboters auf die eigenen Anforderungen und Bedürfnisse an. Zudem spielt das Budget eine wichtige Rolle.
- Ein Saugroboter, der nach dem Chaosprinzip navigiert ist in der Regel günstiger als andere. Zudem eignet er sich sehr gut für kleinere Räume.
- Saugroboter, die sich mit Hilfe des Gyroskop-Prinzips navigieren, eignen sich für kleinere Wohnungen ohne nennenswerte Kanten und Erhebungen. Diese Ausführungen sind meist relativ günstig zu haben.
- Verfügt der Saugroboter über eine Kamera-Navigation, ist er ideal für die Einzelzimmerreinigung. Er braucht jedoch stets genügend Helligkeit und schlägt mit einem deutlich höheren Preis zu Buche.
- Roboterstaubsauger, die sich mittels Lasertechnologie durch die Wohnräume navigieren, liegen im oberen Preissegment. Allerdings arbeiten sie tatsächlich auch sehr gründlich und präzise, sodass hier keine Nacharbeiten notwendig sind. Ein solcher Saugroboter eignet sich auch für Räume, die stark abgedunkelt sind. Er kann also auch nachts seine Bahnen ziehen, um die Böden zu reinigen, wenn alle schlafen.