Stromverbrauch von Saugrobotern

Sie sind klein, kompakt und unglaublich hilfreich: Saugroboter. Besonders für Menschen, die einiges der zeitaufwendigen Hausarbeit abgeben möchten, sind die modernen Geräte ein echter Zugewinn. Doch so nützlich die kleinen Haushaltshelfer bei der Bodenpflege auch sein mögen, sie kommen nicht ohne Strom aus. Wie hoch der Stromverbrauch bei Saugrobotern ist, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie man den Verbrauch eines Roboterstaubsaugers berechnen kann, erfahren Sie hier.

Wie viel Strom verbaucht ein Saugroboter im Jahr? © envato elements

Faktoren für den Stromverbrauch von Saugrobotern

So wie andere Haushaltsgeräte verbraucht auch ein Saugroboter Strom. Bei dem derzeit etwas angespannten Energiemarkt kein unwesentlicher Aspekt. Immerhin kommen diese Kosten auf den durchschnittlichen Jahresverbrauch noch obenauf. Die Energiekosten bei einem Saugroboter können je nach Bauart und Ausstattung variieren. Denn es spielen tatsächlich mehrere Faktoren eine große Rolle.

  • Akkutechnologie
    Alle auf dem Markt befindlichen Saugroboter sind mit einem Akku ausgestattet. Das ist praktisch, funktioniert das Gerät dadurch doch ohne Kabel. Ausgenommen jenes stromzuführende Kabel an der Basis- und Ladestation.Die moderneren Generationen an Saugrobotern sind in der Regel entweder mit einem Lithium-Ionen-Akku oder mit einem Nickel-Metallhydrid-Akku ausgestattet. Diese Akkus sind grundsätzlich sehr leistungsfähig und langlebig. Allerdings muss bei der Berechnung des Stromverbrauchs stets auch die Selbstentladung beachtet werden. Schlussendlich ist es typisch für Akkus, dass sie selbst bei einer Nichtbenutzung des Gerätes, also im Standby-Modus, nach und nach an Leistung verlieren. Vergleichbar ist das mit einem Smartphone. Selbst wenn man es nicht nutzt, entlädt sich der Akku im Laufe der Zeit.

    Die Selbstentladung spielt zwar bei neueren Modellen und der Kostenberechnung erst einmal eine untergeordnete Rolle, sollte aber dennoch berücksichtig werden. Zumal sie bei den Lithium-Ionen-Akkus nachweislich geringer ausfällt als bei Geräten mit einem integrierten NiMH-Akku.

    Im Umkehrschluss bedeutet die verbaute Akkutechnologie aber auch, dass man den Saugroboter, der sehr häufig und regelmäßig zum Einsatz kommt, bei deutlich mehr Reinigungszyklen einsetzen kann.

  • Leistung
    Saugroboter sind in immer umfangreicheren Variationen erhältlich. Für Nutzer bedeutet das zunächst einmal: Man hat oftmals die Qual der Wahl. Darüber hinaus ist die Leistung ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf eines solchen Gerätes. Die meisten Modelle weisen eine Leistung zwischen 40 und rund 70 Watt auf, wobei es auch einzelne Modelle gibt, die durchaus etwas mehr Leistung bringen. Das sagt allerdings nicht immer etwas über tatsächliche Saugleistung aus.Viele werden sicher darauf schauen, einen Saugroboter zu wählen, der besonders viel Leistung bringt, damit die Bodenreinigung auch wirklich mit einem guten Ergebnis aufwartet. Doch hier empfiehlt sich im Hinblick auf den Stromverbrauch, mit Bedacht zu wählen. Denn eine höhere Leistungsaufnahme bedeutet immer auch einen höheren Stromverbrauch. Vergleichen lässt sich das mit Autos. Jene Fahrzeuge mit genügend PS unter der Haube und einer großen Maschine brauchen in der Regel deutlich mehr Sprit als kleine Autos mit einer geringeren PS-Zahl und einem schwächeren Motor. Ans Ziel kommt man jedoch mit beiden Fahrzeugtypen.
  • Nutzungsdauer pro Tag
    Um einen möglichst genauen Stromverbrauch für einen Saugroboter vorab berechnen zu können, spielt auch der Faktor der täglichen Nutzungsdauer eine Rolle. Hier ist jedoch keineswegs die reine Zeit für den tatsächlichen Einsatz zu beachten, sondern ebenso der Standby-Betrieb, in denen gleichzeitig der Akku in der Regel aufgeladen wird.Für die tägliche Nutzungsdauer ist es aber auch ausschlaggebend, wie groß die Fläche ist, die der Saugroboter reinigen soll. Hier werden beim Stromverbrauch Unterschiede deutlich. Zudem kommt es darauf an, nach welchem Navigationssystem das Gerät arbeitet. Bei der Chaosnavigation braucht der Saugroboter häufig länger, um alles zu reinigen.

    Während der Ladezeit verbraucht ein Saugroboter ein wenig mehr Energie als im reinen Standby-Modus. Allerdings empfiehlt es sich nicht, die Ladestation in den Zeiten der Nichtnutzung gänzlich vom Strom zu nehmen. Denn der Akku des Robotersaugers entlädt sich nach und nach trotzdem, wodurch vor der neuerlichen Nutzung wieder deutlich mehr Strom verbraucht wird, um ihn wiederaufzuladen. In der Regel ist der Akku des Haushaltsgerätes erst nach etwa 3 Stunden vollkommen geladen.

    Darüber hinaus wirkt sich der Standby-Modus vorteilhaft auf die Lebensdauer sowie die Energieeffizienz aus. Die neu entwickelten Ladestationen dienen also gleichzeitig dazu, den Akku zu schonen, damit der Saugroboter auch nach vielen Reinigungszyklen mühelos zum Einsatz kommen kann. Zudem sind moderne Basisstationen für Roboterstaubsauger mit einer automatischen Schutzschaltung ausgestattet. Ist der Akku voll, wird die Stromzufuhr vom Gerät unterbrochen.

Stromverbrauch eines Saugroboters berechnen

Der Stromverbrauch sowie die Kosten für den begehrten Saugroboter lassen sich ganz einfach mit folgenden Formeln berechnen:

  1. Wattzahl x täglicher Nutzungsdauer in Stunden x Nutzungstage pro Jahr = Verbrauch
  2. Verbrauch in kWh x Strompreis des Anbieters = Stromkosten

Beispiel:
Wird ein Saugroboter mit 65 Watt Leistungsaufnahme etwa 2 Stunden pro Tag eingesetzt, ergibt sich ein Stromverbrauch von etwa 47,45 kWh im Jahr.

Bei rund 47,45 kWh und einem Strompreis von 30 Cent pro kWh ergeben sich Stromkosten in Höhe von 14,23 € pro Jahr.

Zuzüglich zu den Kosten für Laufzeit pro Jahr müssen bei der Berechnung des gesamten Stromverbrauchs auch die Kosten für den Standby-Betrieb berechnet werden. Legt man also wieder 2 Stunden Nutzungsdauer zugrunde und zieht dann noch die Ladezeit von 3 Stunden ab, verbleiben 19 Stunden, die das Gerät im Standby ist. Der Stromverbrauch im Standby-Modus liegt bei etwa 0,005 kWh, woraus sich nach obigen Beispiel 10,40 € Stromkosten im Jahr ergeben.

Hinweis: In manchen Haushalten bleibt es nicht aus, dass zusätzlich ein herkömmlicher Staubsauger zum Einsatz kommen muss. Insbesondere für Bereiche, wo der kompakte Saugroboter vielleicht nicht hinkommt, wie zum Beispiel auf der Couch oder bei hochflorigen Teppichen, in denen sich der Schmutz sehr tief festsetzen kann. In diesem Fall müssen die Kosten hinzugerechnet werden. Jedoch liegt die Leistungsaufnahme bei handelsüblichen Staubsaugermodellen auch schnell bei rund 900 Watt, oder bei älteren Modellen sogar bis rund 1.600 Watt.

Die Größe der Wohnung beziehungsweise der zu reinigenden Fläche spielt bei der Berechnung des Stromverbrauchs natürlich auch eine Rolle. Während der Saugroboter eine kleine Wohnung deutlich schneller abgefahren hat und in etwa die im Beispiel berechneten Kosten erzeugt, liegt der Verbrauch und damit auch die Kosten in einer großen Wohnung um einiges höher. Hier können durchaus Kosten von rund 20 € pro Jahr entstehen. Zumal man hier unter Umständen auch bedenken muss, dass der Staubsaugerroboter bei besonders großen Flächen zwischendrin zurück in die Ladestation muss.

Fazit

So praktisch Saugroboter auch sind, es lohnt sich immer, vor dem Kauf den Stromverbrauch einzukalkulieren. Mitunter kann es auch sinnvoll sein, den kleinen Haushaltshelfer nicht jeden Tag einzusetzen, wenn ohnehin noch ein herkömmlicher Staubsauger zum Einsatz kommen muss. Oder aber man schafft den bisherigen Sauger ab und verlässt sich nur noch auf die Leistungsfähigkeit des selbsttätigen Saugroboters.